Sport und Krebs - Turne bis zur Urne !
Es gibt ein gutes Sprichwort. Es sagt eigentlich alles : TURNE BIS ZUR URNE!
Studien haben gezeigt, dass Sie Ihr Leben und auch Ihre Erkrankung mit besserer körperlicher, aber auch psychischer Qualität führen , wenn Sie, trotz Ihrer Erkrankung, kontinuierlich Sport/Bewegung (be) treiben.
Das bedeutet nicht Hochleistungssport, sondern Sport, der Ihren Interessen/Neigungen entspricht und nach Ihren körperlichen Möglichkeiten, abgestimmt ist/wird.
Sport soll Ihnen gut tun. Spaß machen!! Und Sie auf Dauer fit machen… aber auch ein wenig herausfordern.
Das kann erstmal alles, was es an Sportmöglichkeiten gibt und zu IHREN Interessen passt, sein.
Fahrrad fahren, walken, schwimmen oder spazieren gehen, leichte gymnastische Übungen, die Sie auch im Sitzen oder im Stehen erledigen können, Yoga, Pilates...sonst was.... Übungen, die Sie ggf. auch zu Hause und ganz für sich anwenden können. Oder wenn Sie es mögen, gehen Sie in eine Sportgruppe oder in ein FitnessCenter und bewegen sich mit anderen Menschen zusammen. Das lenkt ab und tut Ihnen letztendlich zusätzlich - auch gut!
Lassen Sie sich zu diesem Thema beraten, sprechen Sie mit einem Physiotherapeuten, der Ihnen ganz individuell ein Programm zusammenstrickt.
Ihr Arzt stellt Ihnen dazu ein Rezept aus. Fragen Sie ihn ganz direkt danach! Sagen Sie ganz deutlich, dass Sie ein Rezept ausgestellt haben möchten und erst einmal Physiotherapie ausprobieren wollen…damit Sie mit einem Fachmann reden können. Die Krankenkasse bezahlt Ihnen das voll und ganz!
Auch wenn es am Anfang schwer fällt, sich umzustellen, Zeit für regelmäßigen Sport zu finden, so können Sie diese Aktivitäten in Ihren Lebensrhythmus, ganz klar einbauen. Es ist wirklich nicht schwer, Sie werden sehen. Der innere Schweinehund mault am Anfang zwar…aber…ignorieren Sie Ihn, machen Sie einfach Sport - tun Sie es!,
Fangen Sie an! Ihr Körper, Ihre Lebensqualität und Ihre Lebensdauer wird es Ihnen danken. Sport bei Krebs verlängert, erwiesener Maßen, Ihr Leben und verbessert Ihre Lebensqualität! Es gibt viele Menschen, die durch Sport eine Krebserkrankung überwinden konnten und/oder eine Zeit lang im Griff hatten… - hierzu gibt es viel Literatur..lesen Sie es nach, googlen Sie es, wenn Sie es wünschen.
Selbstverständlich kann man nicht immer und sofort, zu jeder Zeit -während dieser Erkrankung, Sport treiben. Es gibt Tage, da braucht Ihr Körper Ruhe und Entspannung und Schlaf…
Lassen Sie das unbedingt zu!
Lernen Sie auf Ihre Bedürfnisse zu hören. Achten Sie auf sich! Checken Sie, wie weit Sie gehen können. Wenn es erstmal nur klein klein geht, dann auch das. Es ist aber auf alle Fälle ein erster Schritt in die richtige Richtung!
Verlieren Sie bitte nicht den Biss! Versuchen Sie es immer wieder mit dem Sport.
Bleiben Sie kontinuierlich dabei! Nehmen Sie sich das richtig vor! Lassen Sie nicht locker.
Hier kann ich ein weiteres Sprichwort zitieren:
„Die einen finden Gründe, die anderen Wege!“
Seien Sie diejenige, die Wege findet!!!
Auch meinetwegen- Kreuz und Quer, - mit einem bisschen -Vor und Zurück!
Ich selbst habe kurz nach der Chemotherapie - und auch teilweise während der Chemotherapie - mit leichten, kurzen Spaziergängen begonnen.
Diese Spaziergänge sind irgendwann immer etwas länger geworden…Später habe ich dann eine wunderbare Strecke gefunden, die ich in immer schnelleren Schritten gegangen bin, in immer kürzerer Zeit.
Als ich mir dann Walkingstöcke zulegte, wurde ich nochmal schneller und sicherer und auch mein Gleichgewichtssinn wurde besser trainiert. Ich habe damals versucht, jeden Tag zu walken. Mal klappte es, mal nicht.
Na Und?
Jetzt nach fast 3,5 Jahren jogge ich regelmäßig. Ich versuche immer noch, jeden Tag, zu laufen, mein Programm zu steigern, meine Runden zu erweitern., meine Fitness nicht aus den Augen zu verlieren…
Mal schaff ich das, mal nicht. Na und?
Insgesamt habe ich mich wirklich gesteigert, von einem „Sport ist Mord-Menschen“ zu einem „Ich schaffe das - Menschen“.
Und es macht mir Spass!
Wind und Wetter sind mir wumpe. Ich brauche das Draußen, die Luft, die Bewegung, das Schwitzen und das wunderbare Gefühl meinem Schweinehund Einen verpasst zu haben!
Es ist richtig klasse! Ich habe genau meine Sportart, mein Training und mein Programm gefunden!
Auch bin ich ausgeglichener, zufriedener geworden. Ich kann gut denken, wenn ich alleine meine Runden laufe, kann auf meine Bedürfnisse und Ziele schauen, kann Dinge beschließen und später auch umsetzen…
Diese LaufZeit gehört mir. Und - ich werde immer fitter.
Immer etwas mehr. Stück für Stück.
Das ist unheimlich toll. Es macht mich dankbar!
Inzwischen mache ich auch Yoga.
Mir hilft die Dehnung und der Muskelaufbau. Ich werde dadurch gelenkiger und geschmeidiger, gehe aufrechter. Meine Narbe dankt mir dieses Training.
Auch das „autogene Training“ beim Yoga, tut mir gut. Ich entspanne mich. Ich lerne Techniken, mich anzustrengen und mich wieder zu entspannen.
Mein Körper, aber auch meine Seele - danken es mir.
Versuchen Sie es! Tun Sie nicht nur Ihrem Körper Gutes - Sondern AUCH IHRER SEELE!
Ihre Seele braucht das auch!
Das Gedankenkarussel - die Angst, müssen im Zaum gehalten werden. Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten und trüben Gedenken bestimmen / Lassen Sie sich nicht von der Krankheit bestimmen….
Setzen Sie der Angst ganz bewusst und entschieden etwas dagegen….Sport und/oder autogenes Training / ResilienzÜbungen - Kontakte, Austausch, Psychologen - all diese Dinge helfen Ihnen, als Gesamtpaket gegen den Krebs anzukämpfen und Ihre LebensQualität - und Lebensdauer zu erhöhen!
Nutzen Sie all diese Möglichkeiten!
Mir bleibt an dieser Stelle nicht mehr viel zu sagen. Probieren Sie es aus.
Ganz strategisch!! Tun Sie etwas für Ihre Lebenszeit...
Ich sage Ihnen von Herzen: FANGEN SIE EINFACH AN! Aus die Maus!
In diesem Sinne- und mit den besten Grüßen, viel Biss und viel Durchhaltevermögen,
wünscht Ihnen
Andrea Krull
Hier noch ein paar gute Links: - aus KIEL!
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/index.html
Für Berlinerinnen
https://bewegtefrauen.com
Und so gehen Sie vor:
- Bei Ihrem Arzt erhalten Sie eine Verordnung für Rehabilitationssport.
- Die Verordnung legen Sie Ihrer Krankenkasse zur Genehmigung vor.
- Mit der genehmigten Verordnung beginnen Sie das Bewegungstraining in der Reha-Sportgruppe.
Bemerkung:
Nach Ablauf des Genehmigungszeitraums können Sie immer wieder einen neuen Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen. Eine zeitliche Begrenzung gibt es nach einem Urteil des Bundessozialgerichts nicht mehr.